Schlagwort: Alexandra schlüter

Neues Projekt


Drei Tage unverhofft frei, weil sich ein Termin verschoben hat: Zeit, einiges aufzuräumen, was die letzten Wochen liegengeblieben ist; um Büro zu machen (leere Schreibtische sind schön); Zeit für Spaziergänge mit Hund bei Nieselregen (glaubt mir keiner, aber ich mag auch den grauen Herbst). Und dann in den nächsten Tagen heißt es den Schalter umlegen: Dann geht es weiter mit einem Lieblingsprojekt, das auf zwei Jahre angelegt ist. Ich starte in die zweite Hälfte und freu mich drauf.

Abgabe


Abgegeben – nach einem intensiven Heidesommer und einem Herbst am Schreibtisch. Mal wieder so viel Interessantes vor der eigenen Haustür. Das Ergebnis erscheint im Frühjahr 2024 im Dumont Reiseverlag, ich sag euch dann Bescheid. 

Lesung


Rad, Land, Fluss – Eine Sehnsuchtsreise

Ich freu mich auf die Veranstaltung bei Dr. Goetze Land & Karte am 5.10. um 19 Uhr in Hamburg am Alstertor. 
Ich werde von meiner Reise mit dem Rad entlang der Elbe erzählen. 1000 Kilometer, durch sieben Bundesländer, von der Nordsee bis an die tschechische Grenze. Hinter jeder Flussbiegung wartet eine neue Geschichte. 
Außerdem zeige ich wunderbare Fotos von Manolo Ty, der für das Buch die Elbe fotografiert hat – so schön, dass man sofort dorthin aufbrechen möchte. In Hamburg geht das vor unserer Tür. 
Ich freu mich auf euch, ist schon was Besonderes für mich in Hamburg zu lesen, wo ich vor vielen Jahren im Herbst das erste Mal Nebelhörner an der Elbe gehört habe.

Auf der Zugspitze


Ich geb‘s zu: Ich bin mit nicht hochgewandert, sondern mit der Seilbahn hochgefahren. In den Sommermonaten kann man um 11 Uhr und um 13.30 Uhr an einer kostenlosen Gletscherführung teilnehmen. Es war spektakulär, aber auch traurig. Noch gibt es den Nördlichen Schneeferner (hier nicht im Bild), aber man geht davon aus, dass er 2030 verschwunden sein wird. Es war wirklich heiß. An einem Tag mit einer Temperatur von 10 Grad schmilzt der Gletscher 10 Zentimeter. Zehn Zentimeter! Für einen Meter neues Eis bräuchte es 10 Meter Neuschnee. Wann gab es das das letzte Mal? Dann dauert es vier Jahre, bis aus dem Schnee Eis geworden ist (natürlich nur, wenn es kalt genug ist). Was sonst noch war: Vor der Felskapelle spielten zwei Alphornbläser. Wir setzen uns an den kleinen Gletschersee mit dem milchigen Wasser. Ein Kind warf vom Gletscher klein geschmirgelte Steine hinein und freute sich, wenn es platschte. Ein Wanderer zog seine Schuhe aus und streckte die Füße ins eiskalte Wasser. Wir spazierten über das Eisfeld, durch das ein kleiner Gletscherbach gurgelt. Irgendwo unten im Tal sprudelt er in die Partnach.
Es war ein besonderer Tag. Einer von der Art, an die man sich später erinnert. Ich weiß noch, als ich in Neufundland meinen ersten Eisberg gesehen habe. Oder in Botswana meinen ersten Elefanten in freier Wildbahn. Als ich in Neuseeland mal im Zelt am Fuß eines Gletschers übernachtet und die ganze Nacht gefroren habe. Es war Sommer und ich trug eine Mütze. Eine Eiskammer für unseren Planeten. Und jetzt kann ich hier fast zuschauen, wie etwas Kostbares vor meinen Augen schmilzt. Infos zur Führung stehen auf der Zugspitz-Website. Und: Ich hoffe, dass ich es irgendwann doch noch schaffe, auf die Zugspitze hoch zu wandern.

Rocky Mountains


Verena Schmidt und ihre Tochter Analena schreiben gerade ein Buch über ihre gemeinsame Zeit in den Rocky Mountains. Mehr kann ich noch nicht verraten, nur so viel: Es wird packend und gleichzeitig sehr berührend. Ich freu mich sehr, dass ich den Autorinnen dabei helfen konnte, ein überzeugendes Exposé zu erarbeiten und starke, aussagekräftige Probekapitel zu schreiben. Dann haben wir alles auf eine Karte gesetzt und das Buch exklusiv dem Verlag angeboten, der unserer Meinung nach für diese Art von Literatur hervorragend passt. Und: Es hat geklappt! Der Wunschverlag hat ein gutes Angebot gemacht, die Verträge sind unterschrieben, es wird schon am Cover gearbeitet und natürlich fleißig geschrieben. Alles Weitere im nächsten Sommer, wenn das Buch erscheint. Foto ©️Verena Schmidt 

 

Elbe an der Strandperle


Einer der schönsten Elbeplätze in Hamburg: die Strandperle. Ich habe mich dort – wo sonst? – mit Tilman Hanspach vom Elberadweg getroffen. Wir haben über mein Buch „Rad, Land, Fluss“, die Elbe, den Hafen, Handelsströme, deutsche Geschichte, Naturschutz und Artenvielfalt und immer wieder über Lieblingsorte an der Elbe gesprochen. Dabei wehten die Hafengeräusche von der anderen Seite zu uns rüber und ab und zu fuhr ein großes Schiff vorbei: Dann rauschten Wellen an den Strand. Totale Entschleunigung an einem ganz normalen Wochentag mitten in Hamburg, das geht. Etwas gearbeitet haben wir auch noch – aber es hat sich nicht so angefühlt. Das Buch ist übrigens im Prestel Verlag mit Fotos von Manolo Ty und mir genau vor einem Jahr erschienen. Vielen Dank, liebe Elbe für die Inspiration.

 

Femme Fatale


Ich war gestern zum Mittagessen verabredet und wollte vorher einmal kurz durch die Ausstellung Femme Fatale in der Hamburger Kunsthalle schlendern. Insgesamt sind 2 1/2 Stunden daraus geworden.
Medusa, Medea, Circe und Pandora, Salome, Judith und Lilith, die erste Frau Adams: starke, geheimnisvolle Frauen, immer eine Gefahr für die Männerwelt und meist von Männern gemalt. Mit roten Haaren, von Schlangen umschlungen, mit orientalisch anmutendem Schmuck. Das Fremde war den Herren der Schöpfung unheimlich und trotzdem: Ewig lockt das Weib und die Männer können gar nichts dafür.
Ein Satz der hervorragenden Audiotour ist mir besonders im Gedächtnis geblieben, er ist natürlich ironisch gemeint: Helena ist Schuld am Trojanischen Krieg – nicht die Männer, die ihn geführt haben.
Auf dem Bild hier von Kaulbach tanzt Lucrezia Borgia in vollendeter Anmut. Vor dem Bild stand ich lange und betrachte die Gesichter der Männer und Frauen, die ihr zuschauen. Zu sehen ist eine ganze Welt menschlicher Gefühle von Lust über Fassungslosigkeit bis hin zu Neid.
Die Ausstellung ist ein Parforceritt durch die griechische Mythologie. Wer war noch mal Pandora, was war in ihrer Büchse? Anfang des 20. Jahrhunderts wurde die Vorstellung der Femme fatale dann auf reale Frauen projiziert: Alma Mahler, von der Oskar Kokoschka eine Fetisch-Puppe anfertigen ließ, nachdem sie ihn verlassen hatte! Mit der er zum Kaffee trinken ging! Immer wieder Marilyn Munroe. Madonna nahm die Sache schließlich selbst in die Hand.
Male gaze, Identität, Gender, Empowerment – alles spielt in diese fantastische Ausstellung hinein. Eine Inspiration, die eigenen Sehgewohnheiten zumindest mal zu hinterfragen.
Odysseus und seine Männer haben Circe übrigens nicht gefragt, ob sie ihre Insel betreten dürfen. Auf dem Bild von John William Waterhouse liegt ein totes Wildschwein zu ihren Füßen. Sie hat es bis heute in unseren Sprachgebrauch geschafft.

 

Kleine Auszeiten in der Zeit-Edition


Die ZEIT macht auch Bücher. Ich bin mit vier Geschichten in der ZEIT-Edition „Kleine Auszeiten in Deutschlands Norden“ vertreten und war in der Lüneburger Heide, im Wendland, an der Elbe und an der Ilmenau unterwegs. Die Kollegen und Kolleginnen waren an Nordsee und Ostsee, in Mecklenburg-Vorpommern, in und um Bremen, Hamburg und Hannover: immer draußen, immer in der Natur. Da kann der Frühling kommen.

 

Hanseblick mit dem NDR


Elbtalauen, Biberland.

Ein Altarm der Elbe bei Tangermünde. Ich treffe mich dort heute mit dem NDR, der für die Sendung Hanseblick eine Reportage über den Elberadweg dreht. Ich darf Moderator Thilo Tautz einen Tag lang mit dem Rad begleiten und etwas über mein Buch „Rad, Land, Fluss“ und meine Erlebnisse an der Elbe erzählen. Bin schon gespannt, vor allem aufs Wetter, ist ja noch recht früh im Radeljahr

 

Rückepferde


Holzmachen im Allgäu.

Das ist Leo, Kraftpaket und Rückepferd. Ich durfte ihn und seinen Rücker dabei begleiten, wie sie einen Stamm nach dem anderen aus einem Allgäuer Wald zogen. Im Gegensatz zur Waldarbeit mit großen Maschinen, sogenannten Harvestern, wird der Boden dabei nicht verdichtet. Das Süddeutsche Kaltblut hinterlässt keine Schneise, keine Spuren, keine Verletzungen an den Bäumen, nur ein paar Pferdeäpfel. Ein Rückepferd braucht zwar länger als eine Maschine, seine Arbeit kostet aber auch sehr viel weniger. Es setzt zum Bäumerücken nur seine eigene Energie ein, es frisst Heu, keinen Sprit – nachhaltiger geht es nicht . Leo wird mit Kommandos und zwei Leinen gelenkt. Er will ziehen. Wenn er mit einem Stamm im Schlepptau durch den Wald stapft, wirkt er regelrecht stolz. Er ist nervenstark, wenn ein Baum gefällt wird, zuckt er nicht mit der Wimper. Dabei ist er gutmütig und sanft. Ich habe selten ein so imponierendes Pferd erlebt.

 

Die Schatulle, Osterholz-Scharmbeck


Lesung 🌊 Lesung 🚴‍♀️ Lesung 🍃

Es dauert noch ein bisschen, bis es wieder so warm ist, aber ich kann ja schon mal davon erzählen. Ich lese aus meinem Buch „Rad, Land, Fluss“ über meine Reise entlang der Elbe und zeige Bilder davon. Hinter jeder Flussbiegung wartete Neues, Schönes, Überraschendes – und immer wieder unendliche Weite. Ein Abenteuer mitten in Deutschland.  

Wann: 26.1.23, 20 Uhr; Wo: Buchhandlung Die Schatulle, Osterholz-Scharmbeck
Die Veranstaltung ist kostenfrei.

Fotos, die Sehnsucht wecken @manoloty, das Buch ist erschienen @prestelverlag

Winter im Watt


Ein neues Projekt, das auf eineinhalb Jahre angelegt ist. Ich freu mich drauf.

Wattwanderung zur Hallig Oland, auf der 16 Menschen leben. Das Licht ändert sich alle paar Minuten.

 

Hauptsache draußen


Auszeiten, Eskapaden und ein wunderbarer Strom

Man kann zum Beispiel auch Zeit schenken, Zeit, um etwas gemeinsam zu unternehmen. Einige meiner Touren habe ich zusammen mit Familie oder Freundinnen gemacht. Manchmal war es anstrengend, aber es hat uns noch mehr zusammengeschweißt. Wenn man tagelang zusammen wandert oder mit dem Rad fährt, hat man nicht nur Zeit sich viel zu erzählen, mehr als sonst, sondern auch gemeinsam zu staunen – oder zu schweigen. Drei Tage zusammen in einem Kanu – das vergisst man nicht. Creating memories, heißt es so passend auf Englisch. Übrigens: Ich war auch viel allein unterwegs und das war ein Geschenk an mich selbst.

 

Entlang berühmter Flüsse


Sankt Lorenz-Strom, Québec.

Entlang berühmter Flüsse – Kongo, Wolga, Amazonas, das sind magische Ströme. Ich freu mich, eine Geschichte für dieses wunderschöne Buch geschrieben zu haben: über meine Reise am Sankt Lorenz-Strom, entlang der legendären Côte Nord, von Montreal bis zur Mündung ins Meer. Ein Fluss wie ein Meer, in dem Wale schwimmen, an alten Pelzhandelsstationen und Fischerdörfern vorbei, durch endlose Weiten in Kanada, meinem Lieblingsland. Wir waren in einem kleinen Camper unterwegs, wanderten zu Wasserfällen, paddelten im Kajak und beobachteten Papageitaucher auf dem einmaligen Mingan-Archipel . Abends saßen wir am Lagerfeuer und hörten die Wellen rauschen. Ich bin auch schon gespannt auf die 29 Flussgeschichten der anderen Autoren, die am Okavango spielen, am Yukon, am Mekong – einfach auf der ganzen Welt. Erschienen im Merian Verlag.

 

Auenhaus, Oranienbaum-Wörlitz


Ich freu mich auf meine Lesung aus „Rad, Land, Fluss“ an der Mittelelbe. Einer der schönsten Abschnitte des Elberadwegs führt dort durchs Biosphärenreservat Mittelelbe und das Gartenreich Dessau-Wörlitz. Parklandschaften gehen in einsame Auen über und im Wörlitzer Park steht das wunderbare Wörlitzer Schloss. Ich lese am Donnerstag, dem 29.9.22 um 18.00 Uhr, der Eintritt ist frei.

Hebrides, Scotland


I‘ll miss the sea, the Isles of Mull and Iona. The hills and rocks, the grassland, the heath. The marsh, the moors and the sound of the birds. The colours, the calm, forgetting the time. The Scottish hospitality, the little pub in Fionnphort, the interesting people I met. Thank you.

Isle of Iona


Sometimes you see a path. Very often one doesn‘t. It‘s a bit like on wuthering heights. I lost my way twice, it was quite boggy but beautiful.

Sie wäre König


Gbeesa ist eine Hexe – sagen die Bewohner ihres Dorfes in Liberia und verbannen die 13jährige in den Wald. Dort hat sie allein keine Chance zu überleben. Aber: Gbeesa kann nicht sterben. Norman lebt mit seiner Mutter auf Jamaica im Haushalt eines gewalttätigen britischen Forschers. Der Junge kann sich unsichtbar machen und hat von einem afrikanischen Land gehört, in dem alle frei sind. June lebt auf einer Plantage in den amerikanischen Südsaaten. Als Baby wird er seiner Mutter geraubt, die fortan als Wind die Seiten dieses Buches durchweht. Mal sanft, mal bestimmt, immer weise und tröstend. June besitzt unermessliche Kräfte, ihm gelingt die Flucht von der Plantage. Durch Zufall landet er auf einem Schiff nach Liberia. Dort kreuzen sich die Lebenswege der drei jungen Erwachsenen, verlorene Seelen mit übernatürlichen Kräften. Immer noch ziehen Sklavenjäger durch die Wälder und überfallen Dörfer. Der junge Staat Liberia wagt hoffnungsvoll die ersten Schritte in eine ungewisse Zukunft. Und stolpert bald. Zu unterschiedlich sind die Interessen der einzelnen Bevölkerungsgruppen. Zu skrupellos die angrenzenden Kolonialmächte, die nichts als ihre Macht verfolgen. Gbeesa, Norman und June kämpfen für ihr junges, neues Land, das tief in seiner uralten Geschichte verwurzelt ist. 
Die Autorin Wayétu Moore schreibt so anders, so magisch und poetisch, dass ihr Buch verzaubert und das trotz des unendlich schwierigen, oft traurigen Themas. Sie verwebt verschiedene Zeitebenen, Schauplätze und Lebensläufe, eine Welt und ihre Geschichte, die mich brennend interessiert. Sie schreibt über unsagbar Grausames und überirdisch Schönes. Sie verliert die Hoffnung nicht. 
Die Autorin stammt aus Liberia, von wo sie als Kind mit ihrer Familie vor dem Bürgerkrieg floh. Heute lebt sie in den USA. „Sie wäre König“ erschien im Akono Verlag, ein junger Verlag mit Schwerpunkt auf afrikanischer Literatur.