Rocky Mountains


Verena Schmidt und ihre Tochter Analena schreiben gerade ein Buch über ihre gemeinsame Zeit in den Rocky Mountains. Mehr kann ich noch nicht verraten, nur so viel: Es wird packend und gleichzeitig sehr berührend. Ich freu mich sehr, dass ich den Autorinnen dabei helfen konnte, ein überzeugendes Exposé zu erarbeiten und starke, aussagekräftige Probekapitel zu schreiben. Dann haben wir alles auf eine Karte gesetzt und das Buch exklusiv dem Verlag angeboten, der unserer Meinung nach für diese Art von Literatur hervorragend passt. Und: Es hat geklappt! Der Wunschverlag hat ein gutes Angebot gemacht, die Verträge sind unterschrieben, es wird schon am Cover gearbeitet und natürlich fleißig geschrieben. Alles Weitere im nächsten Sommer, wenn das Buch erscheint. Foto ©️Verena Schmidt 

 

Femme Fatale


Ich war gestern zum Mittagessen verabredet und wollte vorher einmal kurz durch die Ausstellung Femme Fatale in der Hamburger Kunsthalle schlendern. Insgesamt sind 2 1/2 Stunden daraus geworden.
Medusa, Medea, Circe und Pandora, Salome, Judith und Lilith, die erste Frau Adams: starke, geheimnisvolle Frauen, immer eine Gefahr für die Männerwelt und meist von Männern gemalt. Mit roten Haaren, von Schlangen umschlungen, mit orientalisch anmutendem Schmuck. Das Fremde war den Herren der Schöpfung unheimlich und trotzdem: Ewig lockt das Weib und die Männer können gar nichts dafür.
Ein Satz der hervorragenden Audiotour ist mir besonders im Gedächtnis geblieben, er ist natürlich ironisch gemeint: Helena ist Schuld am Trojanischen Krieg – nicht die Männer, die ihn geführt haben.
Auf dem Bild hier von Kaulbach tanzt Lucrezia Borgia in vollendeter Anmut. Vor dem Bild stand ich lange und betrachte die Gesichter der Männer und Frauen, die ihr zuschauen. Zu sehen ist eine ganze Welt menschlicher Gefühle von Lust über Fassungslosigkeit bis hin zu Neid.
Die Ausstellung ist ein Parforceritt durch die griechische Mythologie. Wer war noch mal Pandora, was war in ihrer Büchse? Anfang des 20. Jahrhunderts wurde die Vorstellung der Femme fatale dann auf reale Frauen projiziert: Alma Mahler, von der Oskar Kokoschka eine Fetisch-Puppe anfertigen ließ, nachdem sie ihn verlassen hatte! Mit der er zum Kaffee trinken ging! Immer wieder Marilyn Munroe. Madonna nahm die Sache schließlich selbst in die Hand.
Male gaze, Identität, Gender, Empowerment – alles spielt in diese fantastische Ausstellung hinein. Eine Inspiration, die eigenen Sehgewohnheiten zumindest mal zu hinterfragen.
Odysseus und seine Männer haben Circe übrigens nicht gefragt, ob sie ihre Insel betreten dürfen. Auf dem Bild von John William Waterhouse liegt ein totes Wildschwein zu ihren Füßen. Sie hat es bis heute in unseren Sprachgebrauch geschafft.

 

Das letzte Eis

Zwei Welten im Wandel


Gletscher ziehen sich zurück, Meereis schmilzt früher als sonst oder bildet sich gar nicht erst. Niemand erlebt diese Veränderungen so unmittelbar wie die Menschen, die dort leben. Bergbauern in der Schweiz, die Yupik auf einer unwirtlichen Insel mitten in der Beringsee. Der Fotograf @manoloty und die Autorin @anne__steinbach sind für das @klimahaus.bremerhaven in die Schweiz und nach Alaska gereist, um sich direkt vor Ort ein Bild von den Auswirkungen des Klimawandels zu machen. In ihrem Buch „Das letzte Eis“ tauchen sie ein in die archaische Welt der Yupik in der Beringsee und das raue Leben der Bergbauern in der Schweiz. Das Leben der Yupik war immer untrennbar mit dem Eis verbunden. Wenn das Meer nicht mehr zufriert, können sie nicht mehr jagen, ist ihre Identität bedroht. Die Fotos von Manolo Ty fangen die Weite der Eiswelt beeindruckend ein. Das blaue Licht, wenn es kaum hell wird. Porträts der Alten, die ihr Wissen an die junge Generation weitergeben: wie man fischt, wie man die Wolken und die Wellen liest. Wie man Respekt vor der Natur hat. Anne Steinbach schreibt authentisch über ihre Begegnungen mit den Menschen und die wissenschaftlichen Hintergründe des Klimawandels. Wie immer stärkere Stürme mit dem schmelzenden Eis zusammenhängen. Über den Kreislauf im Meer, das auch so hoch im Norden immer wärmer wird. Und in der Schweiz? Wenn der Permafrost taut, löst sich verstärkt Steinschlag. Gletscher verlieren weiter an Volumen. Flüsse im Tal werden weniger gespeist. Auch hier eine fragile Welt. Das Buch zeigt die Älpler beim Sensen der steilen Hangwiesen und beim Käsen . „Betrufer“, die abends ihren Segen zu den gegenüberliegenden Gipfeln rufen. Erschienen @reisedepeschen, ein unabhängiger Verlag in Berlin, der bekannt ist für seinen besonderen Blick auf die Welt und die wunderschöne Ausstattung seiner Bücher. Die Fotos sind noch bis zum 30.12.22 in einer außergewöhnlichen Ausstellung im Klimahaus Bremerhaven zu sehen.

 

Leni, Auf vier Pfoten nach Alaska


In Leni habe ich mich sofort verliebt, als ich die ersten Zeilen des Manuskripts gelesen hatte. Ich liebe Kanada und Alaska, den Norden, die Weite, von daher haben mich die Abenteuer dieses kleinen mutigen, immer fröhlichen Hundes sofort gepackt und ich habe zugesagt, die Autorin Sonja Endlweber bei der Verlagssuche zu vertreten. Mit ihren vier Pferden sind Sonja und ihr Lebenspartner Günter Wamser 10.000 Kilometer, sieben Jahre, von der mexikanischen Grenze bis nach Alaska geritten. Leni lief meistens voraus, traf auf Bären und Stachelschweine, durchquerte vorn auf dem Sattel reißende Flüsse, überwinterte in Blockhütten, kuschelte sich abends ins Zelt. Merkte vor ihren Menschen, wenn sie sich verritten hatten, spürte die Pferde auf, wenn sie ausgebüxt waren. Hatte die Nase am Boden und schreckte nie vor etwas zurück.
Das Buch atmet Abenteuer auf jeder Seite, die Naturbeschreibungen sind episch schön. Die Klarheit des arktischen Sternenhimmels, die nordamerikanische Wildnis, die bis zum Horizont reicht. Das knisternde Lagerfeuer, das Heulen der Wölfe. Und ein außergewöhnliches Abenteurer-Paar, das seinen Traum vom ungebundenen Leben lebt. 
Ich habe einen bekannten österreichischen Verlag für das Buch gefunden, aber dann kam alles ganz anders und auch das gehört zu einer Agententätigkeit dazu. Sonja entschied sich, ihr Buch im Eigenverlag herauszugeben und es ist großartig geworden. Die Erlebnisse eines kleinen Hundes, der immer wieder über sich hinauswächst, die poetischen Naturbeschreibungen, der Humor, die Lebensphilosophie – das ist große Abenteuerliteratur. Und auch die Fotos sind fantastisch. Ein Buch für alle, die Hunde, Pferde und den Hohen Norden lieben. Für alle, die sich gerade ganz weit wegträumen möchten. Bestellen könnt ihr dieses besondere Buch unter www.abenteuerreiter.de und bei Online-Buchhandlungen.