Winterreise

„Winterreise. Deutschland in der kalten Jahreszeit“ ist jetzt im Buchhandel. Und so beginnt der Klappentext: Eiskristalle und knirschender Schnee. Dicke Flocken und Schlittenfahrten. Mythen, Adventsmärkte und duftendes Gebäck. Der Winter hat tausend glitzernde Facetten…
Ich schreibe darüber, wie sich die Natur in der kalten Jahreszeit verwandelt, wie Tiere und Pflanzen überwintern, wie Lawinen entstehen und wie es um unsere Gletscher steht (nicht gut). Ich schreibe über Winterliteratur, -musik und -kunst. Über Raunächte im Bayerischen Wald und Wintermärchen, die den Schnee im Namen tragen. Ich gehe der Frage nach, warum wir in der kalten Jahreszeit anders essen und warum wir, wenn es früh dunkel wird, müder sind. Da hilft vor allem eins: raus in die knackige Kälte! Ich war im Erzgebirge und im Allgäu auf Langlaufskiern unterwegs, bin in Berchtesgaden Schlittschuh gelaufen und auf der Zugspitze Ski gefahren.
Ich habe im Naumburger Dom Bachs Weihnachtsoratorium gehört und in den Weinbergen Advent gefeiert. An der Ostsee hat mir ein Fischer erzählt, wie es im Winter draußen auf dem Meer ist. Und im Allgäu war ich mit einem Holzrücker und seinem Pferd im winterlichen Wald. In der Eifel, wo es nachts besonders dunkel ist, ließ ich mir den Winterhimmel erklären. Und am Chiemsee habe ich auf einer Alm übernachtet, in der ein Kachelofen die Stube heizt. Gemütlicher kann die kalte Jahreszeit kaum sein. So ist über zwei Jahre eine Natur- und Kulturgeschichte des Winters entstanden. Sie zeigt, wie kostbar diese Jahreszeit ist, auch wie sie durch den Klimawandel bedroht ist.
Das Buch möchte eine Inspiration sein, den Winter mit allen Sinnen zu genießen. Ihn anzunehmen, wie er kommt, mal mit Sturm, dann wieder sanft und leise. Vor allem aber ihn als das zu nehmen, was er auch sein kann: eine Atempause, die Natur macht es vor.