Noch ein Liebling-Jugendbuch über Afrika, diesmal über Ruanda. Eines Tages lässt Fe ihren deutschen Mann und ihr gemeinsames Kind auf Sylt zurück und geht zurück in ihre Heimat Ruanda. Ein halbes Jahr später besuchen ihr Mann und ihr Sohn sie dort. Der 16-jährige Sam versucht zu verstehen, warum seine Mutter lieber in einer Hütte mit festgestampftem Lehmboden lebt als bei ihnen in Deutschland. Er beginnt zu ahnen, dass in Ruanda etwas passiert ist, das sich nicht so leicht in Worte fassen lässt. Alles ist anders, das Licht, die Gerüche, es ist aufregend. Ein gleichaltriger Ruander nimmt ihn mit auf den pulsierenden Markt in Kigali, gemeinsam gehen sie in die Disco. Zusammen mit seiner Mutter fährt er aufs Land in das Dorf, aus dem ihre Familie stammt. Dort bekommt er eine Kuh geschenkt. Er besucht Gisozi, die Erinnerungsstätte an den Völkermord. Langsam versteht er, dass die Geschichte Ruandas etwas mit dem Leben seiner Mutter heute zu tun hat. Und langsam kommt er seinen eigenen Wurzeln näher. Das alles ist aus Sicht von Sam geschrieben, lakonisch, treffsicher, mit scharfer Beobachtungsgabe. Aber auch die tastenden Gedanken der Mutter sind eingestreut. Wie ist es, wenn die eigene Mutter aus einer komplett anderen Welt stammt? Sie manche Dinge nie erzählen kann und wird? Dieses Buch lässt manches in der Schwebe, es zieht einen rein in das Land mit den vielen Hügeln, berührt mit einer ganz besonderen Familiengeschichte. Schön beim Lesen: Das handbemalte Kissen ist wieder von @larapintaliving.