Ich habe natürlich gleich an „Altes Land“ von Dörte Hansen gedacht, ein absolut grandioses Buch, das genau hier spielt. Eine Ostpreußin strandet nach dem Krieg mit ihrer kleinen Tochter auf einem Hof im Alten Land. Jahrzehnte später zieht eine junge Frau mit ihrem Sohn aus Hamburg-Ottensen hieraus aufs Dorf. Beide Fluchtgeschichten hängen zusammen. Dabei ist das Buch manchmal so lustig, dass man beim Lesen laut lacht. Und dann wieder so traurig, dass einem das Lachen im Hals stecken bleibt. In den alten, prächtigen Höfen gibt es eine kleine Seitentür, die nur geöffnet wurde, um den Sarg hinauszutragen. Der Kindergarten auf dem Land unterscheidet sich von der Frühförderung in Ottensen erheblich. Die Bauern haben mit Bio nicht so viel am Hut, wie es sich der Städter in seinen Landlustträumen wünscht. Und die Tochter der Ostpreußin reitet, mittlerweile betagt, jeden Tag wieder über den Sandstreifen, den ihr Nachbar, auch jeden Tag, feinsäuberlich harkt 🐓🌻. Vom Gefühl, nirgendwo richtig hinzugehören und letztlich doch seinen Platz zu finden. Erschienen im Penguin Verlag 🌺 🍏